Chronik
Chronik der Musikkapelle Niederklein
Die Musikkapelle Niederklein feierte im Jahre 2007 ihr 50-jähriges Bestehen. Grund genug, das vergangene halbe Jahrhundert noch einmal Revue passieren zu lassen.
Im Jahre 1956 übernahm Herr Georg Gräf den Männergesangverein Niederklein. Man kann heute sagen: dies war ein Glücksfall für die ganze Gemeinde. Herr Gräf war nicht nur ein sehr guter Dirigent, sondern auch ein hervorragender Musiker, der es bestens verstand, junge Menschen mit den Grundbegriffen der Musik vertraut zu machen und musikalisch weiterzubilden.
So beschloss man eine Musikgruppe zu gründen, die dem Männergesangverein Niederklein angeschlossen war. Diesem Aufruf folgten 36 junge Männer im Alter von 15 bis 29 Jahren. Bei der ersten Zusammenkunft im Gasthaus „Zur Goldenen Krone“ wurde von Herrn Gräf festgelegt, wer welches Instrument spielen sollte.
Die Musiker im Gründungsjahr 1957.
Die erforderlichen Instrumente wurden beim Musikhaus Neufeld in Marburg bestellt. Aus dem Erlös einer Straßen-sammlung, die von den jungen Musikern durchgeführt wurden, wurde ein Bass angeschafft. Die Pauke, die noch von der ehemaligen Kapelle Wilhelm Koch, Niederklein, stammte, wurde von Sangesbruder Paul Koch gestiftet.
Am 09.04.1957 fand die erste Versammlung, einberufen durch Musiklehrer Herrn Georg Gräf, im Gasthaus „Zur Goldenen Krone“ statt. Jetzt wurde eifrig mit den Übungsstunden begonnen.
Da alle jungen Bläser Anfänger waren, wurden in kleinen Gruppen, abgestimmt nach den Instrumenten, die Proben abgehalten.
Ein Probenraum wurde von Gastwirt Friedrich Schmitt (Goldene Krone) im Nebenhaus zur Verfügung gestellt. Der Erfolg dieser Bemühungen sollte sich bald herausstellen. Bereits am 20. Juni 1957 trat die Kapelle bei herrlichem Wetter zum ersten Mal musikalisch an die Öffentlichkeit. Unter dem Leitwort „Gott zur Ehr, den Menschen zum Gefallen, sollen unsere Instrumente erschallen“, wurde die Fronleichnamsprozession durch die Straßen Niederkleins von der Kapelle mit Chorälen musikalisch begleitet.
Dieser erste musikalische Auftritt war für alle Beteiligten ein großes Erlebnis und man kann diesen Tag als Geburtsstunde der Musikkapelle Niederklein bezeichnen.
Noch im gleichen Jahr folgten mehrere Auftritte. So wurden unter anderem ein Platzkonzert am 06. September 1957 sowie am 27. September 1957 ein Konzert mit dem Männergesangverein im Saale Germania aufgeführt.
Des Weiteren folgten einige Geburtstags- und Hochzeitsständchen.
Ebenso wurden die Erstkommunionsfeier am 15. August 1957, die Feier aus Anlass der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Herrn Pfr. Alois Hild und die Christmette musikalisch umrahmt. Dass dieses erste Jahr der Kapelle Niederklein so erfolgreich verlief, war in erster Linie ein Verdienst des Musiklehrers Georg Gräf.
Zur Fastnacht 1958 konnte der erste Tanzabend (Kappeball) im Saale Germania musikalisch bestritten werden. Neben weiteren Auftritten im kirchlichen und öffentlichen Bereich ging man bereits im August 1958 auf große Reise. Auf Einladung des ehemaligen Niederkleiner Bürgers Peter Helfenritter fuhr man nach Burgalben Krs. Pirmasens in die Pfalz. Man spielte dort im großen Saal des Gasthauses Peter Helfenritter vor ca. 400 Besuchern zum Tanz auf.
Diese Wochenendreise war für alle Beteiligten ein einmaliges Erlebnis. Man gewann neue Freunde, die auch im Jahre 1959 zu einem Gegenbesuch nach Niederklein kamen.
In den folgenden Jahren machte die Musikkapelle weitere Fortschritte. Jedoch verringerte sich leider die Zahl der Aktiven. So wurden neben kirchlichen und kulturellen Veranstaltungen auch Vereinsfeiern (Kaffeekränzchen, Faschingsveranstaltungen), Festzüge beim Kreisfeuerwehr-tag in Nordeck sowie beim Bezirksfeuerwehrtag in Niederklein ferner das Feuerwehrfest in Lehrbach musikalisch übernommen. Auch auf der ersten im großen Rahmen durchgeführten Sandhasenkirmes spielte die Kapelle am Samstagabend und am Sonntag im Festzug unentgeltlich, da der Erlös dieser Veranstaltung zur Errichtung des neuen Ehrenmales für die Kriegsopfer verwendet werden sollte.
Durch die plötzliche Erkrankung sowie den Umzug nach Marburg verlor die Kapelle Ende 1961 ihren altbewährten und verdienten Dirigenten Herrn Georg Gräf. Herr Gräf verstarb noch im selben Jahr. Ab Frühjahr 1962 bis Frühjahr 1965 wurde die Kapelle vom Dirigenten Kurt Rumplasch geleitet. Musikalisch konnten weitere Fortschritte verzeichnet werden. In dieser Zeit spielte die Kapelle u. a. bei dem Sängerfest am 19. und 20. Mai 1962 in Niederklein, bei der Studentenvereinigung Rudelsberg am 04. Juli 1964 in Marburg, bei der Sandhasenkirmes in Niederklein, bei einigen Festzügen sowie auf der Salatkirmes in Ziegenhain und auf Sängerfesten in Großseelheim, Schweinsberg, Cappel und Stadtallendorf.
Am 12. August 1962 wurde das 5-jährige Bestehen der Musikkapelle im kleinen Rahmen gefeiert.
Zum Auftakt wurde ein Fußballmatch zwischen der Musikkapelle und der Kolpingfamilie auf dem Sportplatz in Niederklein ausgetragen. Da sich die Kolpingfamilie international mit einem holländischen Kaplan verstärkt hatte, wurde dieses Spiel knapp mit 5:3 Toren nach einem spannenden Elfmeterschießen verloren. Trotz dieser Niederlage wurde noch bis spät in die Nacht im „Gasthaus zur Goldenen Krone“ gefeiert.
Nach dem Umzug des Dirigenten Herrn Kurt Rumplasch nach Offenbach im Jahre 1965 konnte Herr Gottfried Seibert aus Homberg/Ohm als Dirigent gewonnen werden. Dass er ein Mann vom Fach war, zeigte sich schon nach der ersten Übungsstunde. Mit neuem Schwung wurden die kommenden Jahre bewältigt. Die erste Bewährungsprobe war am 05., 06. und 07. Juni in Bürgeln. Bei diesem Sängerfest spielte die Kapelle an drei Tagen mit Erfolg.
Ebenso wurden das 3-tägige Sängerfest vom 18. – 20. Juni 1966 in Anzefahr, die Kirmes in Niederklein an 2 Tagen, die Kirmes in Niederofleiden, Dannenrod und Appenrod übernommen.
Am 25. Juni 1967 wurde das 10-jährige Bestehen gefeiert. Mit einem Platzkonzert auf dem alten Schulhof, unterstützt von dem Momberger Spielmannszug und einem Tanzabend im Saale Germania wurde dieser Festtag umrahmt.
Ende der 60-er und Anfang der 70-er Jahre trat die Kapelle in der näheren und weiteren Umgebung mit Erfolg auf. So wurden neben den kirchlichen und kulturellen Auftritten, die schon zum festen Bestandteil des Programms gehörten, u. a. 1968 die Kirmes in Niederofleiden, von 1967 bis 1974 das traditionelle Wallfest in Schweinsberg, Platzkonzerte in Wetter und Schweinsberg, Dämmerschoppenabende in Niederwald sowie Wehrda und Amöneburg bestritten.
Weiterhin folgten musikalische Auftritte, wie am 25. Juni 1972 der Festzug beim Hessentag in Marburg, am 08. – 10. Juni 1972 das Sängerfest in Emsdorf, das Feuerwehrfest am 18. und 19. Mai 1975 in Niederklein sowie mehrere Festzüge und Tanzabende. In dieser Zeit wurden auch befreundete Kapellen besucht, um ihnen zu ihren Jubiläumsfeiern musikalisch zu gratulieren. So fuhr man am 23. Juni 1975 zum 20-jährigen Bestehen der Musikkapelle nach Roßdorf, am 16. Juni 1974 zum 70-jährigen Bestehen der Kolpingkapelle nach Amöneburg und am 20. Juni 1976 zum 50-jährigen Vereinsjubiläum des Musikvereins nach Ungedanken.
Ab 1976 übernahm Herr Alfred Bartnek aus Neustadt die Kapelle als Dirigent, da der bisherige Dirigent Herr Gottfried Seibert aus Altersgründen ausschied. Obwohl das musikalische Programm in dieser Zeit mehrere Auftritte verzeichnete, z. B. Karnevalsveranstaltungen der Freiwilligen Feuerwehr, Niederkleiner Kolpingskarneval und Kinderfasching, Dämmerschoppen in Wehrda, Kreis-schützenfest in Caldern, stand das Jahr 1977 ganz im Zeichen des 20-jährigen Bestehens der Musikkapelle Niederklein. Am 09. Juli 1977 wurde dieses Fest mit einem volkstümlichen Abend durch die durch Rundfunk- und Fernsehen bekannte Kapelle „Josef Augustin und seine Original Donauschwäbischen Blasmusik“ im vollbesetzten Festzelt eingeleitet. Auch der Sonntag brachte musikalische Höhepunkte. Über 10 befreundete Musikkapellen waren zu Gast in Niederklein. Sie zogen in einem Sternmarsch durch die Dorfstraßen, um danach zu einem gemeinsamen Platzkonzert (Mittelgasse/Obergasse) vor vielen Zuschauern aufzutreten. Im Festzelt fand anschließend eine große Musikparade der Gastkapellen, unter der Mitwirkung des Männergesangvereins Niederklein statt. Mit einer Tanzveranstaltung wurde das gelungene Fest am Sonntagabend beendet.
In den Jahren 1978 – 1981 nahm der musikalische Alltag seinen Lauf. Man spielte, wie in den vergangenen Jahren vorher, bei kulturellen und kirchlichen Anlässen sowie bei Faschingsveranstaltungen, Festzügen und Dämmer-schoppenabende in der näheren und weiteren Umgebung. Gegenbesuche bei den befreundeten Musikkapellen in Naumburg bei Fritzlar und Neustadt wurden abgehalten. Hervorzuheben wäre noch die musikalische Gestaltung des 3-tägigen Grenzgangfestes vom 19. – 21. Juni 1981 in Goßfelden.
War die Musikkapelle bis Ende 1980 noch dem Gesangverein angeschlossen, so machte sie sich aufgrund eines Mitgliederbeschlusses mit dem 01. Januar 1981 selbstständig. Wenige Monate später gaben die Musikanten ihrem langjährigen Dirigenten Alfred Bartnek das letzte Geleit. Mit einem Trauermarsch und dem Lied „Vom guten Kameraden“ wurde Herr Bartnek zu Grabe getragen.
Seinen Platz nahm für kurze Zeit Hubert Droll aus Vimbuch (Schwarzwald) als Dirigent ein, der seinen Wehrdienst in Stadtallendorf absolvierte. In seiner Dirigentenzeit fiel auch das Fest zum 25-jährigen Bestehen der Musikkapelle. Am 30. April 1982 wurde dieses Fest mit einem Tanz in den Mai im Bürgerhaus Niederklein eröffnet. Unter Mitwirkung der örtlichen Vereine und einigen Gastkapellen fand am 01. Mai ein Folklorenachmittag statt. Beim Festkommers am Abend stellte die Jubiläumskapelle Niederklein ihr Können musikalisch unter Beweis, ehe dann die neugewonnenen Musikfreunde aus Vimbuch, der Heimatverein des Dirigenten Hubert Droll, mit stimmungsvoller Blasmusik aufspielten.
Der dritte Festtag wurde mit einem Festgottesdienst im Bürgerhaus und mit anschließendem Frühschoppen und Mittagessen begonnen. Der musikalische Nachmittag wurde durch befreundete Gastkapellen gestaltet und mit einem musikalischen Finale aller Musikantinnen und Musikanten beendet. Bevor im November 1982 Wilhelm Schnücker den Dirigentenstab übernahm, wurden noch viele musikalische Auftritte absolviert. So spielte man u. a. zum Sommerfest auf der Freilichtbühne Marburg, bei der Meisterschaftsfeier des SV Niederklein, bei verschiedenen Dämmerschoppen-veranstaltungen und Festzügen.
Zu einem Gegenbesuch fuhr man nach Vimbuch bei Baden-Baden, um dort beim großen Musikfest in der vollbesetzten Tulla-Halle mitzuwirken.
Da die Musikkapelle in den 80-er Jahren nur noch aus 15 aktiven Musikern bestand, wurde unter der Leitung des neuen Dirigenten Wilhelm Schnücker eine erfolgreiche intensive Nachwuchsförderung durchgeführt, so dass sich der Stand auf über 20 Musikerinnen und Musiker erhöhte. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich auch der Leistungsstand der Kapelle, was auch bei den jährlich steigenden Auftritten festzustellen war.
Im Jahre 1987 wurde das 30-jährige Bestehen der Musikkapelle wieder im großen Rahmen gefeiert. Den Auftakt bildete ein Discoabend am 30. April im Bürgerhaus. Es folgten am 01. Mai ein musikalischer Dorfnachmittag, am 02. Mai ein Kommersabend und am 03. Mai ein Frühschoppen mit anschließendem Sternmarsch und Musikshow mit den Gastkapellen.
Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre waren die Niederkleiner Musikanten immer eine gern gehörte Kapelle in Niederklein sowie in der näheren und weiteren Umgebung.
So standen jährlich bis zu 30 musikalische Auftritte neben den kulturellen und kirchlichen Veranstaltungen bei Fasching, Festzügen, Jubiläumsfesten, Kirmesveranstaltungen, Dämmerschoppen, Vereinsfesten und Wahlveranstaltungen auf dem Programm.
Vom 30. April bis 02. Mai 1992 stand Niederklein 3 Tage lang ganz im Zeichen der 35-jährigen Jubiläumsfeier der Musikkapelle.
Mit Sternmarsch, Musikparade und Kommersabend wurde das Fest eingeleitet. Es folgte am 2. Festtag ein großer Discoabend mit über 1.000 Besuchern aus Nah und Fern. Am letzten Tag des Jubiläumsfestes füllte sich das Festzelt noch einmal, als die durch Rundfunk und Fernsehen bekannten schwergewichtigen „Wildecker Herzbuben“ ihre Hits in einer volkstümlichen Hitparade präsentierten.
Anfang der 90er Jahre öffnete sich der Verein und nahm auch passive Mitglieder auf. Viele Freunde und Gönner machten davon Gebrauch. So wuchs die Mitgliederzahl im Laufe der Zeit auf über 50 an.
Mit konstanter Besetzung von ca. 25 aktiven Musikerinnen und Musikern wurden die nächsten Jahre musikalisch bestritten. Ein volles Jahresprogramm sorgte immer für neue Herausforderungen, so dass nie Langeweile aufkam. Zu erwähnen wäre die Wahlveranstaltung am 25. März 1993 mit dem damaligen Bundesarbeitsminister Norbert Blüm in Stadtallendorf, bei der die Musikkapelle für den musikalischen Rahmen sorgte. Am 17. Februar 1995 war wieder die Gelegenheit prominenten Personen einmal „den Marsch zu blasen“. Das geschah bei einer Wahlveranstaltung im Bürgerhaus Niederklein mit dem Bonner Besuch des damaligen Kanzleramtsministers Friedrich Bohl und der damaligen Bundesministerin für Familie und Jugend Claudia Nolte.
Schnell vergingen die Jahre und so wurde bereits im Jahre 1997 der 40. Geburtstag gefeiert. Diesmal fanden die Veranstaltungen wieder im Bürgerhaus statt.
Begonnen wurde das Fest am 18. September 1997 mit einem „Bayerischen Gaudiabend“, der musikalisch von den „Original D’Lechtaler Musikanten“ aus Bayern gestaltet wurde
Mit bayerischen Schmankerln, zünftiger Blasmusik, bayerischem Bier, Haxen und Leberkäse wurden die Besucher in Oktoberfeststimmung versetzt.
Nach einem Festgottesdienst und Frühschoppen startete am Sonntagnachmittag, den 19. September, eine Musikparade mit 7 Gastkapellen. Ebenso wirkte der Gesangverein Niederklein mit dem Männerchor, Gemischten Chor und Jugendchor mit.
Im Jahre 1998 wurde neben den musikalischen Auftritten ein gut besuchter Discoabend am 25. April im Bürgerhaus Niederklein durchgeführt. Zu erwähnen wäre noch das musikalische Rahmenprogramm bei einer Wahlver-anstaltung in Stadtallendorf mit dem damaligen Bundesverkehrsminister Wissmann. Am 26. und 27. Oktober 1998 führte eine Wochenendfahrt nach München zum Oktoberfest.
Ab 1999 begannen für die Gemeinde und die Ortsvereine die Planungen für die 1200 Jahrfeier im Jahre 2002. Auch die Musikkapelle beteiligte sich bei den Vorbereitungen und der Festprogrammgestaltung. So spielte die Kapelle beim Dämmerschoppen am 15. Juni 2000, an dem das Wappen für die 1200 Jahrfeier präsentiert wurde.
Neben weiteren Auftritten in 2001 führte eine Wochenend-fahrt vom 3. bis 5. November nach Berlin. Der Höhepunkt dieser Reise war der Besuch des 7. Militär-Musikfestivals in der Max-Schmeling-Halle mit Militärkapellen aus verschiedenen Ländern.
Das Jahr 2002 stand ganz im Zeichen der 1200 Jahrfeier Niederkleins. So wurden Musikproben speziell für dieses große Fest, das vom 08. – 17. Juni gefeiert wurde, durchgeführt.
Die Musikkapelle konzentrierte sich mit ihren musikalischen Vorbereitungen auf dieses Ereignis, da in der Festwoche ein abwechslungsreiches Programm zu bewältigen war.
Das Fest begann am 08. Juni mit einer Gedenkfeier am Ehrenmal. Dort wurden die Musikstücke „Ich bete an die Macht der Liebe“ aus dem Großen Zapfenstreich und das „Alt-Niederländische Dankgebet“ aufgeführt. Auch der Kommersabend wurde von der Musikkapelle mitgestaltet. So wurde unter anderem die Europa-Hymne „Freude schöner Götterfunken“ mit Gesangsunterstützung durch den „Gemischten Chor“ aufgeführt. Am 2. Tag, den 6. Juni, begleitete die Musikkapelle die über 1000 Grenzgänger beim Abgehen der Gemarkungsgrenze mit Marschmusik. Der Feldgottesdienst wurde mit Chorälen musikalisch mitgestaltet. Am Nachmittag wurden die Kaffeegäste im Festzelt mit Musik unterhalten. Am Donnerstag, den 6. Tag in der Festwoche, feierte die Musikkapelle ihr 45-jähriges Bestehen. Diese Veranstaltung begann in den frühen Abendstunden mit einem Sternmarsch zum Festzelt mit 10 Gastkapellen (ca. 300 Musikanten). Dort angekommen, stellten sich die einzelnen Kapellen nach der Begrüßung mit einigen Musikstücken vor. Danach gab es das große Finale. Alle Musiker trafen sich auf der Bühne, um gemeinsam drei Musikstücke („Die Himmel rühmen“, „Preußens Gloria“, „Kyffhäuser Turnermarsch“) zu spielen. Dieser musikalische Leckerbissen wurde von den Gästen im vollbesetzten Festzelt mit lang anhaltendem Applaus belohnt, so dass man an einer Zugabe nicht vorbeikam. Anschließend hatten einige Musiker noch gar keine Lust die Instrumente in den Koffer zu packen.
Spontan entstand in kürzester Zeit eine Band, in der jedes Instrument besetzt war.
Diese Formation heizte die Stimmung im Zelt mit bekannten Liedern an und unterhielt die Gäste bis spät in die Nacht hinein. Dieses Feuerwerk der Blasmusik begeisterte die Festgäste so sehr, dass man nach dem Fest von vielen Besuchern hörte, es sei der schönste Abend der Festwoche gewesen. Am Sonntag, dem 16. Juni, war für die Musikkapelle der letzte Auftritt beim stehenden Festzug der 1200 Jahrfeier.
Nach diesem großen Ereignis für Niederklein begann wieder der musikalische Alltag für die Musikkapelle. Mit regelmäßigen Musikproben wurde sich auf die anstehenden Auftritte vorbereitet. So stand wieder ein musikalisches Marathonwochenende auf dem Programm. Zum 4. Mal nach 1981, 1988 und 1995 war die Kapelle für 3 Tage vom 16. bis 18. August 2002 beim Grenzgangfest in Goßfelden im Einsatz. Nach dem musikalischen Weckruf am 1. und 2. Festtag wurden die Grenzgänger durch die Gemarkung von Goßfelden musikalisch zum Frühstücks-platz begleitet, um sie dort weiter mit zünftiger Blasmusik zu unterhalten. Auch am 3. Tag am Sonntag spielte die Kapelle beim großen Festzug und anschließendem Bühnenspiel im Festzelt auf.
Das neue Jahre 2003 begann mit einem Auftritt besonderer Art. Am 17. Januar hatte sich hoher Besuch aus der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn angemeldet. Die Kanzlerkandidatin der CDU und spätere Bundeskanzlerin, Frau Angela Merkel, sprach bei einer Wahlveranstaltung im Bürgerhaus Niederklein. Bereits vor dem Eintreffen des hohen Gastes wurden schon einige Musikstücke gespielt. Als Frau Merkel, eingereiht von Bodyguards, das Bürgerhaus betrat, spielte die Kapelle einen Einzugsmarsch.
Ein weiterer musikalischer Höhepunkt stand 2003 auf dem Jahresprogramm.
Nach langer Zeit hatte man sich entschlossen, einen Konzertabend durchzuführen. Rechtzeitig wurden die Musikproben auf dieses Vorhaben hin ausgerichtet. Nach wochenlangen Vorbereitungen und einem Probenwochen-ende gelang es am 25. Mai beim Frühlingskonzert die Zuhörer im vollbesetzten Bürgerhaus mit einem Feuerwerk der Blasmusik zu begeistern. Das Repertoire reichte von Märschen, Polkas und Walzer sowie Konzertstücken bis hin zu bekannten Filmmelodien. Mit viel Applaus wurden alle Musikstücke von den Zuhörern bedacht.
Noch im gleichen Jahr gab es viele Auftritte außerhalb Niederkleins, wie z. B. ein Frühschoppen der Brauerei Knallhütte in Baunatal, Sängerfest in Anzefahr, Musikfest in Emsdorf, Altstadtfest in Stadtallendorf, Kirmes in Momberg und Konzertabend in Groß-Felda.
Die größeren Auftritte der Musikkapelle im Jahre 2004 waren der Kinderfasching am 22. Februar, die Niederkleiner Kirmes am 12. und 13. Juni, das Europastraßenfest in Stadtallendorf am 26. Juni und das Musikfest in Fritzlar am 22. August.
Auch wurde am 3. Juli wieder einmal ein Dämmer-schoppen von der Musikkapelle Niederklein ausgerichtet. Durch das regnerische Wetter hatten nur wenige Besucher ins kleine Zelt hinter der Kirche gefunden.
Am 14. Januar 2005 wurde in der Jahreshauptver-sammlung beschlossen, im Jahre 2007 das 50 jährige Bestehen der Musikkapelle zu feiern.
Dazu wurde ein Festausschuss gewählt, um ein Festprogramm zusammen zu stellen.
Für 2005 lag bereits ein umfangreiches Programm u.a. mit Auftritten in Stadtallendorf, zum Musikfest in Naumburg, zur Kirmes in Niederklein vor. Die Durchführung des traditionellen Kinderfaschings musste diesmal ausfallen, da zu dieser Zeit das Bürgerhaus Niederklein wegen Umbauarbeiten nicht genutzt werden konnte. Auch versuchte man im Jahre 2005 mit einer Werbeaktion Kinder und Jugendliche für den Nachwuchs zu gewinnen.
Am 07. Juli gestaltete man zu diesem Zweck nach Rücksprache mit der Schulleitung in der Grundschule Niederklein eine Musikstunde, um die Kinder für das Erlernen eines Musikinstrumentes zu gewinnen. Die Kinder bekamen auch die Gelegenheit, die ersten Töne den verschiedenen Blasinstrumenten zu entlocken. Ferner wurde für dieses Vorhaben ein Informationstag am 13. November durchgeführt.
Nach fast 20 Jahren musste die Musikkapelle den Probenraum in der alten Volksschule verlassen, da das alte Schulgebäude zum Verkauf anstand. Es wurde aber von der Stadt im umgebauten Bürgerhaus ein neuer und schöner Probenraum zur Verfügung gestellt, der Anfang Oktober dann bezogen wurde.
So konnten die Musikproben ohne Unterbrechung weiter erfolgen und die Kapelle bereitete sich für die Auftritte 2006 vor.
Im Jahre 2006 trafen sich in regelmäßigen Abständen der Vorstand und Festausschuss, um das 50 jährige Jubiläum vorzubereiten. Befreundete Gastkapellen und die örtlichen Vereine wurden eingeladen. Die Schirmherrschaft übernahm dankenswerterweise Bürgermeister Manfred Vollmer.
Folgender Festablauf wurde festgelegt:
- Januar 2007: Musikalische Begrüßung des Jubiläumsjahres
11. März 2007: Festnachmittag im Bürgerhaus Niederklein
28. April 2007: Jubiläumskonzert im Bürgerhaus Niederklein
10. Juni 2007: Musikfest mit 10 Gastkapellen
Neben den vielen musikalischen Aktivitäten wurde auch in all den Jahren die Geselligkeit im Verein nicht vernachlässigt. Mit regelmäßigen Veranstaltungen wie Vatertagsfeiern, Weihnachtsfeiern, Würfelabenden, Wanderungen und Ausflügen wurde die Kameradschaft und Verbundenheit untereinander sowie mit den Angehörigen gepflegt.
In dieser doch etwas ausführlich geschilderten Vereinsgeschichte wurde versucht die Gründung, Werdegang, Aktivitäten und Entwicklung der Musikkapelle Niederklein darzustellen.
Am Schluss dieses Berichtes bleibt die Hoffnung, dass die Musikkapelle Niederklein weiterhin zur Freude der Mitmenschen und zur eigenen Freude so aktiv bleibt.
Ehrenvorsitzender
Gerd Helfenritter im Februar 2007